Walled in – Filmbeschreibung – Filmkritik

Veröffentlicht am 3. Dezember 2009 by admin | Keine Kommentare

Rezension Walled in

Sam (Mischa Barton) hat nicht nur einen maskulinen Namen, sondern auch einen Männerjob – sie ist Ingenieurin und es ist ihr Job das als extrem stabil geltende Werk des berühmten und bereits verstorbenen Architekten „Malestrazza“ (Pascal Greggory) zum Einsturz zu bringen. Als sie in dem ländlichen Ort ankommt, macht sie zunächst einen Gebäudecheck, sucht nach Schwachstellen etc. Dabei macht sie die Bekanntschaft der merkwürdigen Bewohner des noch merkwürdigeren Gebäudes. Der zwielichtige Jimmy ((Cameron Bright) fängt an ihr nach zu stellen. Jimmys Mutter Mary (Deborah Kara Unger) versteckt kryptische Drohungen in den einsilbigen Dialogen mit der Protagonistin. Sam lernt eine alte Frau kennen, die eine ganze Bibliothek mit Büchern des exzentrischen Architekten pflegt, von dem Jimmy immer so redet, als sei er noch am Leben. Von ihm erfährt sie auch, dass Malestrazza von der Idee besessen gewesen sein soll, Menschen lebendig in seine Meisterwerke einzumauern. Die Behauptung scheint sich in Sams architektonischen Messungen zu spiegeln, welche nicht den mitgebrachten Blaupausen entsprechen und die Vermutung nahe legen, es könnten sich gruftartige Gänge innerhalb der Mauern befinden. Vor ein paar Jahren waren bereits Menschen im Mauerwerk gefunden worden. Gibt es noch mehr?

„Walled In“ ist der erste englischsprachige Film von Regisseur Gilles Paquet-Brenner. Für sein Debut hat er sich einen Horrorthriller mit klaustrophobischem Einschlag ausgesucht. Während der Film an sich zu gefallen weiß und eine unheimliche Atmosphäre entfaltet, ist die Handlung leider nichts worüber man länger nachdenken sollte und driftet leider insbesondere im letzten Akt in absoluten Nonsens ab.
Der Nonsens dreht sich dabei um die frischgebackene Universitätsabsolventin Sam Walczak. Ihr Vater macht ihr das verlockende Angebot Partner in seinem Abrißunternehmen zu werden – aber nur wenn sie als Beweis ihrer Fähigkeiten ihren ersten Solo-Job meistert. Natürlich steht das betreffende Gebäude am abgeschiedensten Ort der Welt, wurde unglücklicherweise von einem wahnsinnigen Genie gebaut und war zufälligerweise der Schauplatz mehrerer grausiger Morde. Wie hoch standen die Chancen für so eine Konstellation? Nun ja, ihr Vater dachte wohl er würde Sam besonders gründlich für das Leben abhärten, als er sie an diesen Ort schickte.

Im Verlauf der 91 Filmminuten kommt es zu einigen unheimlichen Momenten, welche sich vornehmlich um Jimmy, den merkwürdigen Sohn der Hausmeisterin, drehen. Er ist außerdem der Sohn eines der Mordopfer und wirkt in seiner eigenbrötlerischen Verstörtheit überzeugend. Barton dagegen liefert zwar eine solide, aber oft auch übertrieben und aufgesetzt wirkende Performance ab, wobei nicht wirklich geklärt werden kann, ob das an ihr oder am Drehbuch liegt.
Die Beleuchtung des Settings erzeugt zu großen Teilen eine beklemmende Atmosphäre. In einer Szene dagegen gehen die Lichter einfach komplett aus. Sam mag sich ja im Dunkeln fürchten, aber wenn man als Zuschauer nicht idealerweise in einem komplett abgedunkelten (Kino-)Raum sitzt, verpufft der Effekt doch recht schnell.

Wie bereits erwähnt wird die Handlung im weiteren Verlauf immer wirrer, Storyelemente werden unzusammenhängend stehen gelassen oder einfach komplett ignoriert. Ungefähr in der Mitte des Film wird der Versuch gemacht, ein wenig übernatürliche Mystik einzuführen. Abgesehen von einer späteren Traumsequenz wird dieser Ansatz aber merkwürdigerweise wieder komplett fallen gelassen. Es scheint fast so als sei sich der Autor nicht sicher gewesen ob er gerade einen „Haunted Hill“ oder einen „Psycho“ Film mache. Außerdem scheint ihm das Vertrauen in seine späteren Handlungswendungen zu fehlen oder er meinte eben einfach, das Publikum könne nicht genug verwirrt werden. Hier hätte ein wenig mehr Handlungsstringenz Wunder bewirkt. So ist das Endergebnis zwar kein Desaster, aber eben auch schnell wieder vergessen. Paquet-Brenners Potential ist aber zu erkennen und wird sich bei besserem Ausgangsmaterial mit Sicherheit in naher Zukunft auch noch entfalten.

This entry was posted on Donnerstag, Dezember 3rd, 2009 at 00:36 and is filed under Horror. You can follow any comments to this post through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.


Bookmark this post:
Digg Del.icio.us Reddit Furl Google Bookmarks StumbleUpon Windows Live Technorati Yahoo MyWeb



Kommentare are closed.